Von Sonja Neuhaus
Dies ist das Erstlingswerk eines langjährigen Aufstellers, aber es hat nicht die Methode der Aufstellungsarbeit im Fokus. Malte Nelles wählt stattdessen die Perspektive der Tiefenpsychologie (in der Tradition des jungianischen Psychoanalytikers Wolfgang Giegerich) für die von ihm vorgenommene Zeitgeistdiagnose und Entwicklung einer neuen Neurosentheorie.
Und ich halte es gerade deshalb auch für ein Buch für alle Praktizierenden der Aufstellungsarbeit, insbesondere für diejenigen, die die Methode in einem therapeutischen Kontext anwenden. Denn worum geht es bei der Aufstellungsarbeit? Doch vor allem anderen um die Psychologie und das Bewusstsein der Menschen selbst, das sich unter anderem in Phänomenen wie Verstrickungen, Beziehungsproblemen oder persönlichen „Blockaden“ äußert (Nelles subsumiert vieles hiervon unter dem traditionsreichen Begriff der „Neurose“) und hierzu bietet das Buch nach meiner Leseerfahrung viele, grundsätzlich erhellende und erweiternde Perspektiven.
Weiterlesen in der Praxis der Systemaufstellungen.