
HAUPTSTUFE - in Wien
Die Hauptstufe ist das Kernstück unserer Ausbildung. Sie findet im Rahmen einer geschlossenen Gruppe über einen Zeitraum von zwei Jahren statt. Sie lehrt das gesamte Spektrum der Aufstellungsarbeit aus einer phänomenologischen Perspektive und richtet sich an die Absolventen unserer Grundstufe, an Therapeuten und Berater und an Menschen mit fundierten Erfahrungen in der Aufstellungsarbeit, die den Lebensintegrationsprozess und die phänomenologische Methode zur Grundlage ihrer beruflichen Praxis machen möchten.
Unser Hauptakzent liegt darauf, dem Wirken der Seele, der inneren Logik des Lebens und der Bewegung des menschlichen Bewusstseins nachzuspüren, sie zu erfahren, zu erkennen und – soweit dies möglich ist – zu verstehen und zu lernen, wie man sich als Therapeut darauf einschwingt und damit arbeitet.
AUFBAU
Die Struktur der Hauptstufe der Aus- und Weiterbildung folgt dem Stufenmodell der menschlichen Lebens- und Bewusstseinsentwicklung. Sie besteht aus sieben 4-tägigen Blöcken und einer einwöchigen Sommerakademie. Die Sommerakademie findet in Nettersheim (Deutschland) statt.
Der Gesamtumfang der Ausbildung beträgt 35 Tage
NEUE HAUPTSTUFE 2023
>> TERMINE KURS 2 I 2023 – 2025
INHALTE
Die Struktur der Weiterbildung folgt dem Stufenmodell der menschlichen Lebens- und Bewusstseinsentwicklung. Dabei gehen wir immer ganzheitlich vor, das heißt, wir verstehen die körperliche, seelische und geistige Entwicklung ebenso wie die Bewegungen des persönlichen und des Weltbewusstseins als verschiedene Ebenen ein- und desselben Prozesses. Ebenso geht die Behandlung therapeutischer Themen mit lebenspraktischen Fragen zur jeweiligen Lebensstufe Hand in Hand. Wilfried Nelles wird sich hierbei schwerpunktmäßig mit dem Weg von der Lebensmitte aus, Malte mit dem Weg zur Lebensmitte hin befassen.
Modul 1:
a) Einführung in die Ausbildung
b) Das Kind im Mutterleib und die Geburt – Das symbiotische Bewusstsein
Wilfried Nelles
- Das Innen und Außen des Lebens – Bewusstseins- und Lebensstufen
- Persönliche und kollektive Bewusstseinsentwicklung
- Leben als persönlicher und unpersönlicher Prozess
- Psychologie als Naturwissenschaft, Psychologie als Geisteswissenschaft
- Der Weltbezug des Ungeborenen 1: Symbiotisches Einheitsbewusstsein
- Der Weltbezug des Ungeborenen 2: Mitschwingen und spüren („sensing“)
- Die Geburt als "Weltenwechsel" (L. Janus) und Tor zum Leben
- Geburtstrauma und pränatale Traumata
- „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ – Einzigartigkeit und persönliches Wesen
- Die „Eicheltheorie“ (J. Hillman)
- Potential und Umwelt
- Verschmelzungssehnsucht oder die Prä - Trans - Verwechslung (K.Willber)
Sommerakademie: "Liebe"
Herbstakademie: "Wahrheit"
Modul 2: Die Kindheit – Das Gruppen-Bewusstsein
Malte Nelles
- Die Familie als zweiter Mutterleib
- "Die zwei Leben des Kindes" (J.Hillman)
- Bewusstsein und Spigelung - Wie Kinder lernen
- Das Gruppenbewusstsein: Kindliches Ich, Zugehörigkeit und kindliches Gewissen
- Einheit - Trennung - Bindung
- Der Weltbezug des Kindes: Fühlen (+spüren)
- Der Lebensmodus im Gruppenbewusstsein: Glauben, befehlen und gehorchen
- Institutionen im Gruppenbewusstsein: Religion, Monarchie, Amtsautorität
- Kindliche Wirklichkeit und erwachsene Neurose
- Familienaufstellung und Lebensintegrationsprozess - Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Modul 3: Die Jugend – Das Ich-Bewusstsein
Thomas Geßner
- Jugend als Geburt ins Erwachsensein
- Das Ich-Bewusstsein: Selbstbestimmung, Autonomie
- Der Weltbezug im Ich-Bewusstsein: Denken (+ fühlen + spüren)
- Das Nein zu den Eltern
- Die Macht des Sexuellen
- Der Lebensmodus im Ich-Bewusstsein: Auflehnen, kämpfen, erleben, Selbsterfahrung
- Der Grundkonflikt des Jugendlichen: Freiheit, Abhängigkeit und Selbstwerdung
- Charakterpanzer und Masken – oder: Der gute Schutz des Selbst
- Institutionen im Ich-Bewusstsein: Wissenschaft, Demokratie, Rechtsstaat, Kapitalismus
- Die Jugend als kollektiver Zeitgeist
- Krise und Initiation (J. Campbell)
- Die Neurose als Kind des Zeitgeists
- Symptombildungen als innerer Balanceakt zwischen Dazugehören und Freiheit
Modul 4: Erwachsensein – Das Selbst-Bewusstsein
Suse Legler
- Emanzipation vom Zeitgeist
- Die geistige Geburt: Erwachsensein als Schritt ins Offene
- Allein Sein und Zusammen Sein
- Theorie und Problematik des Selbst (C.G. Jung)
- Vom Ich-Bewusstsein zum Selbst-Bewusstsein (Ich – Selbst – Individuation)
- Erwachsene Liebe als Liebe zur Wirklichkeit
- Einführung in die Phänomenologische Psychologie und Haltung
- Elternschaft oder die neue Bindung ans Leben
- Verbundenheit, Verantwortung und Freiheit
- Familiendynamiken (Patch-Work-Familien, Parentifizierung, Adoption etc.)
Modul 5: Der Beziehungsintegrationsprozess - Sex, Liebe und Paarbeziehung
Malte Nelles
- Theorie und Praxis des Beziehungsintegrationsprozess
- Paartherapie als seelisch nackte Begegnung
- Das Zusammensein von Sex, Liebe und Partnerschaft in der Paarbeziehung
- Differenzierungstheorie (D. Schnarch)
- Wachstum als Koevolution in intimen Beziehungen
- Zeitgeschichtlicher Wandel der Paarbeziehung
- Phänomene beim Paargeschehen: Außenbeziehungen, Trennung, Konflikte#
- Paarbeziehung und Familie
- Reifestufen und Wandlungen der Liebe und Paarbezeihung
- Methodische Besonderheiten bei der Arbeit mit Paaren
Die Teilnehmer sind eingeladen an einem ausgewählten Tag den Partner in die Gruppe mitzubringen, um gemeinsam einen BIP zu machen.
Modul 6: Frühes Alter, spätes Alter, Tod – Das Geist-Bewusstsein, das Einheits-Bewusstsein und das Nicht- bzw. All-Bewusstsein
Thomas Geßner
- Wechseljahre – Von der physischen zur geistigen Reproduktion
- Natur und Geist, Biologie und Psychologie
- Altern als Weitung
- Der Weltbezug im Geist-Bewusstsein: Sehen (+ wahrnehmen + denken + fühlen + spüren)
- Therapie als Liebe
- Wenn die Kinder aus dem Haus sind – Reife Paarbeziehung und Liebe
- Der Umgang mit den alten Eltern
- Spiritualität (Körper und Geist)
- Weisheit: Einklang mit der Schöpfung
- Polarität und Einheit
- Tod und Liebe
- „Erleuchtung“
Modul 7:
a) Der Tod – Das Nicht- und All-Bewusstsein
b) Abschluss der Ausbildung
Wilfried und Malte Nelles
- Weisheit: Einklang mit der Schöpfung
- Polarität und Einheit
- Tod und Liebe
- „Erleuchtung“
- Raum für Offenes
- Persönlicher Abschied
Neben dem Abschreiten des Entwicklungsmodells des LIP vermittelt die Weiterbildung wesentliche Aspekte der Praxis der Aufstellungsarbeit und einer phänomenologisch orientierten Therapie. Hierzu werden u.a. folgende Aspekte behandelt:
Zur Aufstellungsarbeit
- Das Stellvertreterphänomen
- Finden, erfinden oder gefunden werden – Wahrheit in Aufstellungen
- Resonanz und Bewegung
- Statisches und bewegtes Aufstellen
- Aufstellungsarbeit mit Formaten
- Geschichte der Aufstellungsarbeit und ihrer Weiterentwicklungen
- Würdigung von Bert Hellingers Lebenswerk
- Grunddynamiken in Familien und anderen sozialen Systemen
- Animus und Anima – Aufstellungen leiten und sich leiten lassen
- Aufstellungsprozesse verstehen und meistern
- Vor - und Nachbearbeitung von Aufstellungen
- Potentiale und Grenzen der Aufstellungsarbeit
- Verstrickungs - und wachstumsorientierte Perspektive
- Aufstellungsarbeit mit schwierigen Symptomatiken und Klientengruppen: affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen, Essstörungen etc.
- Perspektiven: Loslösung von Problemen und Lösungssehnsüchte
- Konstruktivismus und Phänomenologie
- Grundkonzepte des Familienstellens: Gewissen, Bindungsliebe, Verstrickung
- Ordnung und Freiheit: Ausgleich, Zugehörigkeit und Rangfolge
- Prozessarbeit mit Sätzen
- Ethik - Richtlinien der DGfS
Zur Therapie und Beratung
- Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung
- Krisenintervention
- Varianten der Aufstellungsarbeit im Einzelsetting
- Diagnostische und phänomenologische Perspektive
- Grenzen und Überschneidungen: Therapie, Beratung, Coaching
- Grundlagen therapeutischer Gesprächsführung
- Therapeutische Qualitäten: Achtsamkeit, Liebe, Ehrlichkeit
- Persönliche Anliegen und Seelische Bewegungen
- Einbindung von Aufstellungen in Therapie - und Beratungsprozesse
- Therapeutische Qualitäten: Achtsahmkeit, Liebe, Ehrlichkeit
- Wahrnehmung und Achtung von Grenzen
- Was heilt in der Therapie? (W. Giegerich)
- Freundschaft (I. Yalom) und Professionalität in der Therapie
PREIS UND ANMELDUNG
Gesamtpreis der Ausbildung: 5.900,- Euro.
Zahlungsmodalitäten:
Anzahlung 2023: 2.000, - Euro
2. Teilbetrag 2024: 1.950, - Euro zahlbar bis 10.02.2024
3. Teilbetrag 2025: 1.950, - Euro zahlbar bis 10.02.2025
Individuelle Zahlungsvereinbarungen sind nach Absprache möglich.
Anmeldung und Auskunft: Sonja Legler sonja.legler@lebensintegrationsprozess.at
TEILNAHME-/STORNOBEDINGUNGEN HAUPTSTUFE
Die Hauptstufenausbildung findet in einer geschlossenen Gruppe statt, um maximalen Ausbildungserfolg und Praxisbezug zu gewährleisten.
HospitantInnen, die bereits andere Hauptstufenausbildungen weitgehend abgeschlossen haben, können fallweise hinzukommen.
1. Ihre Platzreservierung ist verbindlich, sobald eine Anzahlung auf das oben genannte Konto eingelangt ist.
2. Der Teilnahmebeitrag deckt die Kursgebühren, das Lehrmaterial und die Pausenversorgung während der Kurse ab. Unterkunft und Verpflegung sind nicht darin enthalten, darum kümmern sich alle Teilnehmenden selbst.
3. Stornierungsregelungen: Bei Stornierung Ihrer Anmeldung bis sechs Wochen vor Beginn der Ausbildung bekommen Sie Ihren Teilnahmebeitrag zurück, abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 10%. Bei Stornierung später als zwei Wochen vor Beginn wird die Hälfte einbehalten, bei Stornierung später als 48 Stunden vor Beginn der volle Preis. Wenn Sie jedoch in Absprache mit uns einen Ersatzteilnehmer bzw. eine Ersatzteilnehmerin benennen, entstehen Ihnen keine Kosten.
4. Sollte die von Ihnen gewählte Ausbildung aus betrieblichen oder gesundheitlichen Gründen unserseits nicht stattfinden können, erhalten Sie umgehend Ihren vollen Teilnahmebeitrag zurück. Weitere Ansprüche entstehen nicht.
5. Die Teilnahme an einer Ausbildung in phänomenologischer Aufstellungsarbeit, Lebens-Integrations-Prozess (LIP nach Nelles) und Beratung ermöglicht allen Beteiligten Einblicke in grundlegende Zusammenhänge des eigenen Lebens, der eigenen Familie sowie anderer sozialer Systeme. Daher sind gegenseitiger Respekt, Achtsamkeit und Verschwiegenheit nach außen die Teilnahmebedingungen für alle.
6. Aufstellungsarbeit ist keine Psychotherapie und kein Ersatz für notwendige medizinische Behandlungen. Sie erfolgt auf eigenen Wunsch und in Selbstverantwortung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ohne dass spätere Ansprüche geltend gemacht werden können.
ANERKENNUNG in ÖSTERREICH
- Wer die LIP Arbeit beruflich anwenden möchte, braucht dazu in Österreich eine berufsrechtliche Absicherung als Lebens- und Sozialberater!
- Wir freuen uns, dass wir allen, die bereits sehr qualifizierte Ausbildungen im Bildungs- & Beratungsbereich (abgeschlossene Vorausausbildung in Supervision, Mediationoder vergleichbarer mind. 3-semestriger Ausbildung im Bildungs-, Beratings-, Sozialbereich) absolviert haben und die aber nicht zu einer Berufsberechtigung führen, eine entsprechende Aufschulung mit Abschluss zur LebensberaterIn anbieten können.
- Bei Interesse sprechen sie Suse Legler darauf an.
- Genaue Information zur Lebens & Sozialberatung/Berufsberechtigung
ANERKENNUNG in DEUTSCHLAND
Die Hauptstufe der Ausbildung ist gemäß den Weiterbildungs-Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) anerkannt. Nach Abschluss der Weiterbildung können die Teilnehmer bei Vorliegen weiterer Voraussetzungen (siehe Anerkennungskriterien DGfS) ihre Anerkennung als Systemaufsteller (DGfS) bei der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) beantragen.